OTT - März 2004

(Oscherlebener Testtage)

Zum 3. Male auf den OTT. Diesmal mit Evo-3 (350ccm, 46PS) und fast neuer Kurbelwelle und Kolben/Zylindern. Und Robert ist mit seinem ebenfalls erfrischten Yamaha 350LC-YPVS (59PS) auch wieder dabei. Diesmal war das Wetter so schlecht, daß wir erst 2 Tage vorher entschieden, EVO-3 aus der Winterpause zu holen. Robert war optimistischer und hatte früher begonnen.

Freitag abend wurden die letzten Schrauben an EVO-3 angezogen - die neuen Reifen auf den zweiteiligen Felgen konnten wg. der noch auszuhärtenden Dichtung erst vor Ort belüftet werden. Evo-3 hatte also als Standardbereifung die jahrealten fast abgefahrenen Bridgestons. Aufgrund der Abendzeit und der Nachbarn konnte nicht einmal ein Motorlauftest gemacht werden...

Nunja - das erste Mal also so eine weiter Tour ohne vorherige Testfahrt...

Samstag früh um 7:00 gings los. Robert kam mit seinem T2 (2.9l-FordV6-Motor), der unseren Anhänger mit EVO-3 angehängt bekam. Ollf kam mit seinem Honda Accord 2.2 auch mit. Er wollte damit auch auf die Bahn. Wolfgang war auch dabei. er wollte unsere sämtlichen Foto- und Filmapparate bedienen.

Also Tanken und auf die Autobahn.

Auf der Fahrt war kühles, aber schönes Wetter. Erst im Motopark sah es etwas bewölkt aus. Wir luden unsere Karts ab.

Roberts Kart sprang gut an - schließlich hatte er das ja einen Tag vorher schon geübt. EVO-3 wollte nicht. Es fing damit an, daß der Vergaser keinen Sprit in den Motoreinlaß brachte. Somit wurde der Vergaser ertsmal aufgemacht. Das problem war schnell gefunden: Das Nadesitzventil im Zulauf des Benzinreservoirs war fest. Das ist typisch. Das kleine Ventil verklebt bei Gemischbetrieb, wenn man lange nicht fährt. Komisch ist nur, daß wir kein Gemisch fahren...

Evo-3 sprang nur mit ein paar Hustern an und drehte nur zäh und pöttelnd hoch. Das war auch nicht optimal. Hmmm. Da die erste Session nahte und Robert fahren wollte, ging er melden. Ollf,Wolfgang und ich wollte aber erstmal einen sauberen Motorenlauf erbringen, um die Startgebühr nicht nutzlos verfallen zu lassen. Der Fehler war nach einigen Startproben und Anschiebversuchen bald gefunden. Der rechte Auspuff erzeugte beim Gasgeben sehr heftige Knaller. Ein Zeichen für mangelnde Verbrennung im Zylinder. Neue Zündkerze. Das behob das Phänomen nicht. Komisch. Zündspuhle? Kerzenstecker?

Viel einfacher: Die neue Zündkerze war kaputt (eine lauthals ausgestoßene Verwünschung an den Verkäufer half zumindest mental...) . Nächste neue Zündkerze. Aha - breaaam breaaam. Die kurze Probefahrt auf dem kleinen leeren Seitenparkplatz verlief tadellos. Schnell melden gehen.

Die erste Session war allerdings gelaufen. Robert kam gerade aus dem Bahnbereich zu uns auf den Parkplatz. Den Helm setzte er mit einem breiten Grinsen ab. Bahn und Kart sind also "voll in Ordnung". Wir mußten bis zur tages-zweiten session warten und gingen mal gucken, was die anderen auf der Bahn so trieben. Schließlich fuhren 3 Klassen Autos und eine Klasse Karts rollierend in 4 Sessions am Tag.

Es war wieder schön. Autos von Corsa 1.2 serienmäßig über extremgetunedenTrabbi, NSU TT, GolfI und II, Opel Kadett GTE, aktuelle Renault bis Über-Porsche. Und viele mehr. Eine beeindruckende Atmosphäre. Man hörte die teilweise ungeduldig aufs Startzeichen wartenden Maschinen, die im letzten Gang an der Boxenmauer vorbeirasenden "offenen" Boliden und es roch nach Benzin, Öl, Reifengummi und Bremsenabrieb. Unsere Lust zu fahren steigerte ich immer mehr.

Die tages-dritte Session für die Kart kam schnell. Nun aber los. Kombi an und in die Box.

Ein paar Superkarts brauchten die obligatorische Starthilfe - EVO-3 nur den kleinen "Tritt" :-)

In dieser Session fuhr ich maximal 6500 Umin. der Motor hatte ja monate gestanden und sollte nicht gleich überbeansprucht werden. Somit war ich gnadenlos der langsamste, obwohl ich immerhin auf den Geraden den 6. Gang benutzte. Die alten Reifen hielten die Spur ganz gut, obwohl ich in der ersten Kurve den linken Vorderreifen gleich vom Hump zog. Mit plattem Reifen rollerte ich vorschriftsmäßig auf meinen Defekt per "Hand hochhalten" hinweisend wieder in die Box zum Luftholen. Danach gngs wieder auf die Bahn.

Diese Session verlief sehr gut. Die reifen wurden warm, griffen allerdings nicht wirklich gut. Obwohl ich nicht bis an den Anschlag drehte , versuchte ich schon herauszufinden, wie schnell ich einige Kurven nehmen kann. Im Vergleich zu den anden Karts merkte ich doch, daß der Grip nicht zum Spaßhaben ausreicht.

Also versuchen wir in der nächsten Session die neuen Reifen. Die mußten ja erstmalig belüftet werden. Die Flanken wollten nicht an den Felgenrand ohne Schmiermittel und 3bar Druck.

Aha - geht doch. Jetzt Reifen montieren. Robert tat das gleiche. Er hatte aber seine "guten" vergessen und dafür anscheinend die Reifen mit, die bei ihm nicht so gut funktionierten. Er mußte aber wechseln, da ein Reifen einen Platten hatte. Ollf hatte seine Slicks schon zur vorherigen Session auf den Honda aufgezogen - aber das Bild paßt hier so schön hin :-)

Nun wurde EVO-3 frisch bereift wieder in die Box gestellt und erstmal geguckt, was es noch so an Kart gab. Einige Leute sprachen uns direkt an - der anscheinend unverkennbare RD-Sound und unsere Internetseite haben uns wohl etwas bekannt gemacht.

Und hier sind einige der anderen Karts. Schicke Dinger waren dabei:

Und hier ist das high light. Ein Superkart mit einem Motor, der wohl mehr Volumen einnimmt, als der Fahrer. Sieht aus, wie ein Suzuki V2-Viertakter mit einem Hubraum um die 650ccm. Und der Luftfilterkasten hat auch mehr Streckenübersicht, als der Fahrer...

Und "Ferrari" war auch da. Mit einem Flugzeugmotor von Hirth.

Aber obwohl diese Konkurrenz sicher an uns vorbeifliegen wird und wohl auch schon ist, geh ich mit EVO-3 nochmal auf die Bahn. Diesmal gibt's aber Vollgas bis an die Drehzahlgrenze von ca. 9000Umin. Und mit den neuen Reifen sollten auch die Kurven richtig Spaß machen.

Es macht Spaß. Die Kurven gehen wesentlich besser. Der Motor drückt bei Volldrehzahl auch deutlich besser, als bei den anfänglichen 6500. Ich benutze den 6. Gang nicht mehr und den 5. nur um die Geschwindigkeit zu halten und den Motor zu schonen. Die neuen Contis haben einen großen Umfang von knapp 94cm(die alten bridgestone haben 88cm). Damit erreiche ich die angestrebten 170km/h wohl knapp. Da der Tacho nicht funktioniert, muß ich die Geschwindigkeit anhand Drehzahl und Reifenumfang ausrechnen. Ich komme auf 165-170km/h.

Roberts Kart geht auf den Geraden schneller - vielleicht um die 10km/h. Da er nun nicht die guten Reifen montieren konnte, hab ich in den Kurven eher Vorteile. In der Linkskurve nach Start/Ziel gehe ich bald ganz ohne bremsen, ich schalte nur einen Gang runter. Im Innenfeld nehme ich die 3fach-Links Vollgas. Die Schikane gegenüberliegend auch - inkl. Randsteine. Hier zucken sogar einige Superkarts... Die S-Kurve nach der langen Gegengeraden nehme ich bald auch ohne bremsen - nur durch 1 Gang runterschalten und fast Vollgas. Die anschließende Rechtskurve geht auch voll. Nur die Kurve eingangs der Start/Zielgeraden - die hab ich mich nicht so recht getraut. Da sind einige an mir vorbeigegangen, die in den anderen Kurven langsamer waren als ich.

So - geschafft. Zumindest ich. Man hört den RD-Motor sehr schön brabbeln. Auf diesen Sound haben uns ein paar Leutchen angesprochen - und Wolfgang hat ihn auch Gott-sei-Dank festgehalten.

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